Zeitung: Politiken
Verfasser: DITTE-MARIE ASCANIUS
Datum: 20.3.2009
Die Wasserangst wird übertragen
Andreas Skovdal ist in das große Becken im Vestbad in Brøndby gesprungen. Er ist bereit für seinen wöchentlichen Schwimmunterricht.
”Legt euch auf den Bauch, während ihr euch an den Händen haltet, so bildet ihr einen Stern”, sagt die Schwimmlehrerin Pia Brunner zu den drei Jungen der Gruppe. Andreas Skovdals schaut aufmerksam auf seine Schwimmlehrerin, durch die runde Schwimmbrille mit den markanten, schwarzen Rändern. Er nimmt die anderen an die Hand, und so bilden sie einen Kreis. Danach legen die Jungen sich mit dem Bauch auf das Wasser, so dass ihre Beine einen Stern bilden, während sie unter Wasser ausatmen.
Steif vor Angst
Trotzdem das Wasser drei,vier Meter tief ist, scheint dies den-10 jährigen Andreas Skovdal nicht zu stören. Aber bis vor einem Jahr konnte Wasser ihn starr vor Angst werden lassen. Da er wirklich gerne schwimmen lernen wollte, sah er seiner Wasserangst in die Augen, und begann bei der Schwimmlehrerin Pia Brunner Unterricht zu nehmen.
”Ich konnte den Kopf nicht unter Wasser haben, da ich dann Angst bekam zu ertrinken”, erzählt Andreas Skovdal. "Ich hatte immer Angst vor Wasser."
Aber seine Mutter Elisa Skovdal, die selbst mit ihrer eigenen Wasserangst gearbeitet hat, glaubt, dass es vielleicht mit einem Ereignis in den Ferien auf Zypern zusammen hängt, als er 2 Jahre alt war.
Zeitung: Politiken
Verfasser: DITTE-MARIE ASCANIUS
Datum: 20.3.2009
Die Wasserangst wird übertragen
Andreas Skovdal ist in das große Becken im Vestbad in Brøndby gesprungen. Er ist bereit für seinen wöchentlichen Schwimmunterricht.
”Legt euch auf den Bauch, während ihr euch an den Händen haltet, so bildet ihr einen Stern”, sagt die Schwimmlehrerin Pia Brunner zu den drei Jungen der Gruppe. Andreas Skovdals schaut aufmerksam auf seine Schwimmlehrerin, durch die runde Schwimmbrille mit den markanten, schwarzen Rändern. Er nimmt die anderen an die Hand, und so bilden sie einen Kreis. Danach legen die Jungen sich mit dem Bauch auf das Wasser, so dass ihre Beine einen Stern bilden, während sie unter Wasser ausatmen.
Steif vor Angst
Trotzdem das Wasser drei,vier Meter tief ist, scheint dies den-10 jährigen Andreas Skovdal nicht zu stören. Aber bis vor einem Jahr konnte Wasser ihn starr vor Angst werden lassen. Da er wirklich gerne schwimmen lernen wollte, sah er seiner Wasserangst in die Augen, und begann bei der Schwimmlehrerin Pia Brunner Unterricht zu nehmen.
”Ich konnte den Kopf nicht unter Wasser haben, da ich dann Angst bekam zu ertrinken”, erzählt Andreas Skovdal. "Ich hatte immer Angst vor Wasser."
Aber seine Mutter Elisa Skovdal, die selbst mit ihrer eigenen Wasserangst gearbeitet hat, glaubt, dass es vielleicht mit einem Ereignis in den Ferien auf Zypern zusammen hängt, als er 2 Jahre alt war.
Ich wurde vollkommen panisch
Wir haben in einem Pool gebadet, und ich hatte Andreas auf meinen Armen. Plötzlich bin ich ausgerutscht an einer Stelle, an der das Wasser tief war. Ich wurde panisch, und Andreas fing an zu weinen, erzählt Elisa Skovdal, die sich mit ihrem kleinen Sohn auf den Armen fieberhaft zum Rand des Pools kämpfte, ohne dass jemand zu Schaden gekommen wäre.
Wenn Andreas Skovdal im Wasser war, hat er sich immer dicht am Strand aufgehalten. Wenn ihn jemand mit Wasser bespritzte, bekam er große Angst und wollte sofort aus dem Wasser heraus. Darum konnte er es nicht leiden, ins Wasser zu gehen, wenn andere in der Nähe waren. Dies hat es sehr schwierig gemacht, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Er erlitt Niederlage nach Niederlage.
“Ich hatte sehr viel Angst vor dem tiefen Wasser, da ich Angst hatte, dass ich nicht mehr zurück könnte” sagt Andreas Skovdal. Er erklärt, dass die Wasserangst ihm das Gefühl gegeben hatte, außen vor zu stehen, da viele seiner Klassenkameraden schwimmen konnten.
Jedes Mal ein kleiner Sieg
Ein pinkfarbener Plastikball fliegt durch die Luft und landet in der Nähe von Pia Brunner. ”Es geht nicht darum, weit zu werfen, sondern zueinander hin” ruft sie den drei Jungen zu, die dabei sind, ein neues Wasserspiel zu probieren. Andreas Skovdal befindet sich mitten im Wasser, während die anderen sich dichter am Rand halten. ”Schwimmt raus zu Andreas. Das ist Mogeln, in der Nähe des Beckenrandes zu stehen” sagt Pia Brunner zu ihnen. Und sie gehorchen.
Es ist ein Jahr her, dass die Eltern von Andreas Skovdals sich entschieden haben, ihn von seinem damaligen Schwimmkurs abzumelden, und ihm statt dessen Einzelstunden bei Pia Brunner ermöglichten.
Weitere Niederlagen vermeiden
Unter anderem ging es darum, ihm weitere Niederlagen zu ersparen, wenn er im Herbst 2008 mit dem obligatorischen Schwimmunterricht in der Schule beginnen sollte.
Das erste halbe Jahr fand der Schwimmunterricht in dem kleinen, 90 cm tiefen Bassin statt und Pia Brunner war im Wasser stets mit dabei. In der ersten Zeit ging es nicht darum, schwimmen zu lernen, sondern zu lernen, sich sicher zu fühlen und darauf vertrauen zu können, dass das Wasser trägt und ihn nicht nach unten zieht.
In ihrem Unterricht legt Pia Brunner großen Wert darauf, dass ihre Schüler jedes Mal mit einem kleinen Sieg nach Hause gehen. Darum fordert sie sie immer ein wenig heraus,aber niemals so sehr, dass es zu einer Niederlage kommt. Andreas Skovdal hat sich nach jeder Unterrichtseinheit ein klein wenig mehr zugetraut. Zuerst hat er gelernt, ein Ohr unter Wasser zu halten, dann beide Ohren und am Ende den ganzen Kopf. Danach hat er gelernt, zu schwimmen und vom Beckenrand ins Wasser zu springen.
"Nachdem ich Spaß am Wasser gefunden hatte, war es mir möglich das Schwimmen zu erlernen. Danach konnte ich auch am Schwimmunterricht in der Schule teilnehmen, sagt Andreas Skovdal.
So kannst du mit deiner Wasserangst arbeiten:
Die Ursache der Wasserangst ist sehr individuell, das bedeutet, dass es kein Allround-Rezept gibt, um mit der Angst vor dem nassen Element zu arbeiten.
Laut Pia Brunner, Sozialpädagogin und Schwimmlehrerin mit der Spezialisierung in Wasserangst ist das Wichtigste, dass man lernt, seine Angst zu akzeptieren. Kinder und Erwachsene gehen verschieden mit diesem Prozess um. Für Erwachsene ist es eine bewusste Wahl, wohingegen Kinder hauptsächlich das Gefühl brauchen, dass ihre Angst ernst genommen wird, so dass sie letzten Endes Lust bekommen, dieser Angst im Spiel zu begegnen.
Achte auf die Signale deines Körpers. Der Körper reagiert auf Angst mit Spannungen und veränderter Atmung.
Lerne das Wasser als Element kennen. Die Grundvoraussetzung, sich im Wasser sicher zu fühlen, ist zum einen die Vertrautheit mit Wasser, zum anderen die Erfahrung, dass Wasser trägt.
Alle möglichen Spiele, in denen man lernt, den Kopf unter Wasser zu halten, sind hilfreich.
Wage dich immer wieder an kleine Herausforderungen, ohne dich dabei selbst unter Druck zu setzen.
Wir haben in einem Pool gebadet, und ich hatte Andreas auf meinen Armen. Plötzlich bin ich ausgerutscht an einer Stelle, an der das Wasser tief war. Ich wurde panisch, und Andreas fing an zu weinen, erzählt Elisa Skovdal, die sich mit ihrem kleinen Sohn auf den Armen fieberhaft zum Rand des Pools kämpfte, ohne dass jemand zu Schaden gekommen wäre.
Wenn Andreas Skovdal im Wasser war, hat er sich immer dicht am Strand aufgehalten. Wenn ihn jemand mit Wasser bespritzte, bekam er große Angst und wollte sofort aus dem Wasser heraus. Darum konnte er es nicht leiden, ins Wasser zu gehen, wenn andere in der Nähe waren. Dies hat es sehr schwierig gemacht, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Er erlitt Niederlage nach Niederlage.
“Ich hatte sehr viel Angst vor dem tiefen Wasser, da ich Angst hatte, dass ich nicht mehr zurück könnte” sagt Andreas Skovdal. Er erklärt, dass die Wasserangst ihm das Gefühl gegeben hatte, außen vor zu stehen, da viele seiner Klassenkameraden schwimmen konnten.
Jedes Mal ein kleiner Sieg
Ein pinkfarbener Plastikball fliegt durch die Luft und landet in der Nähe von Pia Brunner. ”Es geht nicht darum, weit zu werfen, sondern zueinander hin” ruft sie den drei Jungen zu, die dabei sind, ein neues Wasserspiel zu probieren. Andreas Skovdal befindet sich mitten im Wasser, während die anderen sich dichter am Rand halten. ”Schwimmt raus zu Andreas. Das ist Mogeln, in der Nähe des Beckenrandes zu stehen” sagt Pia Brunner zu ihnen. Und sie gehorchen.
Es ist ein Jahr her, dass die Eltern von Andreas Skovdals sich entschieden haben, ihn von seinem damaligen Schwimmkurs abzumelden, und ihm statt dessen Einzelstunden bei Pia Brunner ermöglichten.
Weitere Niederlagen vermeiden
Unter anderem ging es darum, ihm weitere Niederlagen zu ersparen, wenn er im Herbst 2008 mit dem obligatorischen Schwimmunterricht in der Schule beginnen sollte.
Das erste halbe Jahr fand der Schwimmunterricht in dem kleinen, 90 cm tiefen Bassin statt und Pia Brunner war im Wasser stets mit dabei. In der ersten Zeit ging es nicht darum, schwimmen zu lernen, sondern zu lernen, sich sicher zu fühlen und darauf vertrauen zu können, dass das Wasser trägt und ihn nicht nach unten zieht.
In ihrem Unterricht legt Pia Brunner großen Wert darauf, dass ihre Schüler jedes Mal mit einem kleinen Sieg nach Hause gehen. Darum fordert sie sie immer ein wenig heraus,aber niemals so sehr, dass es zu einer Niederlage kommt. Andreas Skovdal hat sich nach jeder Unterrichtseinheit ein klein wenig mehr zugetraut. Zuerst hat er gelernt, ein Ohr unter Wasser zu halten, dann beide Ohren und am Ende den ganzen Kopf. Danach hat er gelernt, zu schwimmen und vom Beckenrand ins Wasser zu springen.
"Nachdem ich Spaß am Wasser gefunden hatte, war es mir möglich das Schwimmen zu erlernen. Danach konnte ich auch am Schwimmunterricht in der Schule teilnehmen, sagt Andreas Skovdal.
So kannst du mit deiner Wasserangst arbeiten:
Die Ursache der Wasserangst ist sehr individuell, das bedeutet, dass es kein Allround-Rezept gibt, um mit der Angst vor dem nassen Element zu arbeiten.
Laut Pia Brunner, Sozialpädagogin und Schwimmlehrerin mit der Spezialisierung in Wasserangst ist das Wichtigste, dass man lernt, seine Angst zu akzeptieren. Kinder und Erwachsene gehen verschieden mit diesem Prozess um. Für Erwachsene ist es eine bewusste Wahl, wohingegen Kinder hauptsächlich das Gefühl brauchen, dass ihre Angst ernst genommen wird, so dass sie letzten Endes Lust bekommen, dieser Angst im Spiel zu begegnen.
Achte auf die Signale deines Körpers. Der Körper reagiert auf Angst mit Spannungen und veränderter Atmung.
Lerne das Wasser als Element kennen. Die Grundvoraussetzung, sich im Wasser sicher zu fühlen, ist zum einen die Vertrautheit mit Wasser, zum anderen die Erfahrung, dass Wasser trägt.
Alle möglichen Spiele, in denen man lernt, den Kopf unter Wasser zu halten, sind hilfreich.
Wage dich immer wieder an kleine Herausforderungen, ohne dich dabei selbst unter Druck zu setzen.